Finale des Ramada-Cups, Magdeburg 2008

Am 22.05.2008 war es soweit: Das Finale des Ramada-Cups 2008 in Magdeburg stand auf

der Tagesordnung.

Mit Rico Huhnstock und den Schreiber dieser Zeilen (Michael Wiechmann) stellte Lauenburg

gleich 2 Teilnehmer dieser Veranstaltung. Beide hatte wir uns durch das Vorturnier in Hamburg,

welches von allen Turnieren in Deutschland am stärksten besetzt ist, qualifiziert.

Rico spielte in der C-Gruppe (DWZ\ELO 1700 - 1900), während ich mein Glück in der B-Gruppe

(1901-2100) versuchen durfte.

 

Zunächst ein paar Worte zu den äußeren Bedingungen:

Der Turniersaal wie auch die Organisation konnte, wie bei den Vorturnieren, als vorbildlich

bezeichnet werden. Interessant war zudem, dass zeitgleich sowohl die Deutsche Pokaleinzel-

meisterschaft als auch die Deutsche Pokalmannschaftsmeisterschaft im gleichen Turniersaal

ausgetragen wurde.

Sicher eine gute Idee dieses zum ersten Mal zusammen stattfinden zu lassen, zumal die Pokal-

Wettbewerbe bisher eher stiefmütterlich behandelt wurden und steht's in "Hinterzimmern" durchgeführt

wurden.

Einzig die Preise im Ramada-Hotel konnten als Frechheit bezeichnet werden:

Für eine 0,2 l -Cola 2,50 € ist schon mehr als Frech! So beschränkte ich mich auch auf die Einlösung

der Zwangsgutscheine, die teuer für 15 € gekauft werden mußten, und verpflegte mich in den Pausen

auswärts, was aber kein Problem darstellte (10 min Fußweg.).

 

Nun aber zum Turnierverlauf in unseren Gruppen: Rico hatte es in der 1 Runde mit Karwatzki, Hans-Jürgen (DWZ 1664 / ELO 1780) aus Bonn zu tun; sicher eine lösbare Aufgabe. Leider hatte ich nur selten Zeit zum kiebitzen, doch glaubte ich mehrfach, dass Rico besser stand, dennoch sollte es am Ende doch nur ein Remis werden.

Ich hatte gegen den Sieger des Hamburger Vorturniers zu spielen, gegen den ich noch dort meine einzige Verlustpartie spielte ( Sternberg, Lew DWZ 1962 / ELO 2111). Um es kurz zu sagen: Mir gelang die Revanche und ich siegte in dieser Partie recht einfach und deutlich, da ich bereits in der Endphase der Eröffnung 2 Bauern gewinnen konnte, von denen ich einen in ein gewonnenes Endspiel rettete.

 

Die 2.Runde hielt für Rico Marcel Kessler aus Gifhorn (DWZ 1778) bereit. Leider habe ich hier nicht zuschauen können, so dass ich mich lediglich auf das Berichten des Ergebnisses beschränken kann: Rico verlor gegen den später 6-platzierten (Wertung nach dem Turnier: 1836), so dass der erste Tag eher endtäuschend für ihn verlief.

Ich "durfte" gegen Artur Reuber aus Hamburg (DWZ 1943 ELO 2092) spielen. Leider spielte ich eine Schwarzpartie, die erstens sehr passiv und zweitens mit vielen Tempoverlusten in der Mittelspielphase ausgestattet war, so dass mich dieser Rückstand fast zwangsläufig in ein verlorenes Endspiel führte. So verlor ich gegen den späteren Turniersieger der Gruppe B (Turnierleistung immerhin 2275!).

Für mich somit ein eher durchschnittlicher Auftakt.

Also hieß es am nächsten Morgen: Die Partien aus dem Kopf kriegen und am nächsten Morgen frisch ausgeruht ans Werk:

Ricos Gegner an diesem Morgen war Dieter Wernard aus Mengen (DWZ 1815). Die Partie schien mir als oberflächlichen Betrachter lange Zeit ausgeglichen zu verlaufen, um so erfreulicher, dass nach meinem 3 oder 4ten Blick sich mir auf Ricos Brett eine für ihn gewonnene Partie bot.

Meine eigene Partie gegen Peter Broszeit aus Erkenschwick (DWZ 1981, ELO 2098) war eher wenig spektakulär: Recht früh wurden die Damen getauscht und meine einzige Chance nach der Eröffnung, meine etwas bequemere Stellung in einen kleinen Vorteil zu wandeln, nutzte ich nicht. Somit ein schnelles Remis. So standen wir nach 3 Runden mit 50% und durchschnittlicher Leistung da.

 

Die Endphase begann mit der 4.Runde: Rico gegen Schleiffer, Helmut aus Vöhringen (DWZ 1853) und ich gegen von Hassel, Ulf aus Magdeburg (DWZ 2072 ELO 2142). Beide hatten wir nominell also sehr starke Gegner in dieser Runde! Doch schienen beide nicht so gut drauf zu sein in diesem Turnier: Während Ricos Gegner in einer positionell geführten Partie in einem verlorenen Endpiel landete, geriet mein Gegner schon in der Endphase der Eröffnung in eine passive Stellung, konnte sich jedoch noch durch Verkomplizierung der Stellung (und meiner Unfähigkeit) ins Endspiel retten, was aber doch immer noch für mich gewonnen war.  Also hatten wir vor der letzten Runde mit 2,5 Punkten noch alle Chancen in einstelligen Platzierungen, mit etwas Glück sogar in den prämierten Rängen bis Platz 6, aufzusteigen.

Klaus-Peter Wortmann - Artur Reuber

Die letzte Runde: Der spätere Sieger mit Schwarz an Brett 1, ich im Hintergrund an Brett 4 mit Weiß spielend.

 

Für Rico sollte es leider in der letzten Runde knapp nicht zum Sieg reichen. Gegen Roland Welsch aus Ingelheim (DWZ 1780) hatte er alle Chancen und erreichte auch ein wohl gewonnenes Springerendspiel. Leider wurde es aber am Ende doch nur Remis, was den 12.Platz in der C-Gruppe und eine Performance von DWZ 1845 bedeutete. Eine kleine Verbesserung von 4 Punkten blieb zum Trost und die Gewissheit, dass es auch besser hätte laufen können.

Und für mich? Nun die letzte Partie gegen Kai Schoenwollf (Hamburg DWZ 2004 ELO 2079) war wohl eine meiner schlechtesten Partien: Schon in der Eröffnung passierte mir in einer unregelmäßigen Eröffnung (1.-Sc6) ein blöder Fehler, der nicht mehr zu korrigieren war und mir einen Minusbauern bei schlechterer Stellung einbrachte. Dieses war nicht mehr zu halten, auch wenn die Endstellung nur durch einen groben Fehler meinerseits zum Sieg für meinen Gegner wurde, ansonsten hätte er sich noch ganz schön strecken müssen. So kann das Fazit von Rico auch auf mich übertragen werden: Mit Platz 13 und einer Performance von 2004 hieß es ebenfalls plus 4 Punkte.

 

Alles in allem auf jeden Fall ein lohnener Ausflug nach Magdeburg und ich kann nur alle einladen, an der nächsten Ramada-Turnierserie teilzunehmen (In Hamburg Mitte Januar 2009). Ich jedenfalls habe mir fest vorgenommen, mich nächstes Jahr zu verbessern.