Abschlusstabelle nach 9 Runden:

7.Runde:

Eigentlich hoffte ich heute vor der Partie nur, dass wir nicht zu hoch eingehen: Sowieso der klare Underdog und dann noch mit doppeltem Ersatz! Doch es kam völlig anders als erwartet:

Nach der Eröffnungsphase machte ich meine Runde und sah überall eigentlich in gesunde Stellungen. Nur meine eigene war leider wieder einmal in der Endphase der Eröffnung von mir in die Katastrophe gespielt worden. Dass diese über Kurz oder Lang nach diesem Fehler nicht zu retten sein würde war klar. Ich machte noch einige Entlastungsversuche, doch Wolfgang spielte die Partie sicher zum Sieg ohne dass ich hier noch eine Möglichkeit hatte. An Brett 2 kam ein frühes Remisangebot von Mike Schlüter, was Heinrich aber zunächst ablehnte, um allerdings seinerseits vielleicht 8 Züge später Remis anzubieten. Ich denke, Mike hatte in der Endstellung einen kleinen Vorteil, nahm jedoch das Remisangebot an. Alle anderen Partien waren wesentlich umkämpfter und zum Teil dramatisch:

Timo hatte dank eines etwas verfrühtem Bauernvorstoß seines Gegners einen Bauern gewonnen, allerdings hatte er einen nicht zu unterschätzenden Königsangriff gegen sich.

Mathias spielte gegen seinen um knapp 270 Punkte "schwereren" Gegner sehr solide und sicher. Die Partie sah mir zu jedem Zeitpunkt annähernd ausgeglichen aus.

Gisbert stand aufgrund der offenen b-Linie, die er mit seinen Türmen hielt, klar besser.

Uwes Partie an Brett 6 sah zu jedem Zeitpunkt mindestens augeglichen aus, allerdings spielte Uwe etwas aktiver als sein Gegner.

Michael hatte wenige Züge nach der Eröffnung durch einen Fehler einen Bauern verloren. Da sein Gegner auch noch einen starken zentralisierten Springer hatte, wertete ich die Partie hier als verloren.

Renes Partie sah wirklich gut aus: Sichere Zentrumsstellung und Druck gegen der rückständigen Bauern c7. Das sah sehr gesund aus, allerdings ohne dass hier eine Entscheidung gefallen wäre. Gegen einen Gegner mit 477 DWZ-Punkten mehr so zu spielen, ist aber schon sehr beachtenswert. Nachdem hier die Damen und später im Zentrum auch alle Leichtfiguren getauscht waren, landete diese Partie dann in einem Turmenspiel, was für Rene leicht zu halten war, so dass ich hier schon sehr zufrieden mich den anderen Partien widmete. Verwundert nahm ich dann 5 Minuten später zur Kenntnis, dass Rene gewonnen hatte, da sein Gegner hatte einen Bauern zuviel gefressen  hatte und so Renes Freibauern zur Dame ging.

Also 1,5:1,5 und viele hart umkämpfte Partien.

Die nächste Entscheidung passierte an Brett 4: Nach Generalabtausch war ein Turmendspiel entstanden, welches bei bestem Spiel Remis sein sollte: Gleiche Bauern, keine nennenswerten Schächen und der Majorität am Königsflügel von Weiß, konnte Schwarz die Majorität am Damenflügel (also dem weiter entfernteren Flügel) engegensetzen. Wandert der Schwarze König zum Damenflügel hätte Mathias mit dem gedeckten Vorstoß des e-Bauerns genug Gegenspiel. Geht der König zurück nach e6 ist es Remis und so erwartet ich den baldigen Remisschluss, doch der Möllner wollte mehr und geriet unter die Räder: Nach Kf5 und danach e6! wird Schwarz einfach matt gesetzt, da der König kein Feld hat!

Nun stand es also 2,5:1,5 für uns.

Nach Abtausch der Türme war in Gisberts Partie ein Endspiel mit je S+D und je 7 Bauern entstanden. allerdings stand Gisbert klar aktiver, so dass er weiterhin klaren Vorteil hatte. Uwes Partie hatte sich mittlerweile nach einem passiven Zug seines Gegners klar zu Gunsten von Uwe entwickelte: Nach sehr schöner Öffnung der gegnerischen Königsstellung, brachte den Sieg schließlich ein Turmopfer, welches die 2. Dame bedeutet hätte. So gab der Möllner hier auf!

Zwischenzeitlich hatte sich Michaels Partie nach einem unnötigen Vorstoß (h4) seines Gegners von einer passiven Stellung mit Minusbauern ohne Perspektive zu einer Stellung mit aktiver Dame und Turm sowie 3 verbundene Freibauern, allerdings Minusfigur enwickelt. Völlig richtig hatte Michael die Figur für 3 Bauern +Angriff gegeben. Die Dohungen wurde vom Gegner nur mit Abtausch einiger Schwerfiguren pariert, was sicher nicht optimal war, so dass nicht zu sehen war, wie der Möllner die Partie gegen die 3 schnell vorrückenden Bauern verteidigen sollte.

Timo hatte sich mittlerweile leider nicht optimal verteidigt und mußte seinen zwischenzeitlichen Mehrbauern zurückgeben. Die Stellung war jetzt jedoch klar besser für Sven Sonntag, Doch in beiderseitiger Zeitnot passierten wechselseitig Fehler und man landete in einem schwierigen Turmenspiel, welches wohl für Timo gerade noch Remis war.

3,5 Punkte und scheinbar nur noch gewonnene oder Remisliche Partien übrig. Das muss doch klappen oder? Nun, zunächst ließ Gisbert leider gleich reihenweise Gewinnmöglichkeiten aus. Schließlich landete er in einem Damenendspiel mit zwar 3 Bauern mehr, aber aufgrund des weit vorgerückten Bauerns des Gegners hätte Gisbert hier Remis durch Dauerschach geben müssen. Leider fand er den Plan für das Dauerschach nicht und gab auf den falschen Feldern Schach. So verwandelte sich diese Partie von einer klar gewonnenen Partie zu einer Verlustpartie.

Auch Timo behandelte das Turmenspiel leider schlecht, so dass sein Gegner in Vorteil geriet. Dieser revangierte sich jedoch mehrfach mit einem Fehler, so dass das Ergebnis hier bei dieser Spielweise nicht vorhersehbar war. Michael hingegen hatte bis dato keine Fehler gemacht und stand 3 Züge vor dem endgültigen Sieg. Allerdings fand er den Plan nicht und kam zunächst nicht so recht voran.

Hier kam so manch einem Erinnerungen an unsere Begegnung gegen Harksheide, in der wir ebenso bei diesem Spielstand 2 Gewinnpartien auf dem Brett hatten, die am Ende beide verloren gingen. Doch heute lief es ein wenig besser: Zwar konnte Timo seine Partie aufgrund eines weiteren Fehlers im Endspiel dann doch nicht halten, aber Michael fand dann einige Züge später den Weg zum Erfolg und fuhr den Punkt heim!

Alle Lauenburger, die heute gewonnen haben, haben mehr als 200 Punkte weniger DWZ-Punkte auf ihrem Konto als die jeweiligen Gegner! Insgesamt betrug der DWZ-Vorteil der Möllner hier sogar mehr als 1300 Punkte! Da kann man schon von einem Wunder sprechen.

So manch einem war nun schon nach feiern, doch nach Sichtung der weiteren Ergebnisse stellt sich heraus, dass durch das Ergebnis von Raisdorf gegen Kiel (4:4!) die Situation unverändert kritisch ist. Bei bestem Spiel kann Raisdorf noch 7 Punkte erreichen, auch Lübeck kann dieses noch schaffen, was bedeuten würde, dass wir mit 6 Punkte nur Vorletzter wären. Um sicher zu sein, ist also ein weiterer Punkt vonnöten.

 

6.Runde:

Vor der Begegnung gegen Harksheide war uns klar, dass dieses unsere vielleicht letzte Chance auf zählbares und damit die vorzeitige Rettung sein konnte. Zwar konnte Rico wieder nicht mitspielen, doch sonst waren wir komplett.

In Harksheide angekommen, nahm ich überrascht zur Kenntins, dass Harksheide nicht in Bestbesetzung spielte. Als dann auch noch klar war, dass Brett 2 frei bleiben sollte, war die Hoffnung wieder etwas gewachsen. Die Eröffnungsphase verlief überall ohne große Schäden ab. Allerdings beging ich in der Endphase der Eröffung gegen Alexander Bodnar schon einen fast tödlichen Fehler, in dem ich meine Dame im Konigsindischen Angriff nach c2 anstatt e2 stellte. Die daraus folgenden Stellungsprobleme waren nicht zu reparieren und meine Niederlage schon früh absehbar.

Dafür stand Stefan an Brett 8 und Mathias an Brett 5 vorteilhaft. Auch Timos Stellung an Brett 4 schien mir leicht besser. Der Rest stand zu diesem Zeitpunkt ebenso mindestens ausgeglichen.

Dann übersah Timo leider eine taktische Möglichkeit seines Gegners und die Partie war danach bereits nicht mehr zu retten. Nachdem dann auch meine Niederlage feststand, führte Harksheide mit 2 - 1. Leider verdarb Mathias seine gute Stellung, indem er auf dem Damenflügel versuchte durchzudringen, was aber nie möglich war. Der Gegner konnte hingegen am Königsflügel einen Angriff aufziehen und Mathias mußte in aussichtloser Stellung aufgeben. Also 3 - 1 für Harkheide und wieder eine Hoffung weniger? Nein, denn die Stellungen der restlichen Partien gaben Grund zur Hoffung auf ein 4:4:

Heinrich an Brett 3 hatte mittlerweile ein Turmendspiel mit Leichtfigur und einem Bauern weniger auf dem Brett, welches leicht Remis zu halten dürfte. Gisberts Partie hatte sich in der Zeitnotphase seines Gegners von einer ausgeglichenen zu einer für ihn klar gewonnenen Stellung verwandelt. Uwe hatte nach Generalabtausch aller Schwerfiguren ein Läuferendspiel mit je 5 Bauern auf dem Brett, welches klar Remis war und schließlich Stefan stand klar auf Gewinn. Im Königsinder hatte er den Läufer der Gegnerin auf h2 einsperren können, des weiteren stand er klar aktiver und alle erwarteten, dass hier relativ schnell der volle Punkt eingefahren wurde.

Unfassbares Geschah jetzt an Brett 3: Die junge Gegnerin aus Harksheide vergaß offenbar die "Umgehung" und stellte ihren König falsch und Heinrich konnte diese Partie, die eigentlich tot-Remis war, plötzlich für sich entscheiden. Nachdem nun auch Uwes Partie gegen Eberhard Remis ausging stand es 3,5:2,5 für Harksheide und die beiden letzten Partien waren klar gewonnen für uns. Doch nun geschah auf unserer Seite unfassbares gleich zweimal: Stefan hatte schon einige Chancen auf einen schnellen Sieg in dieser Partie verstreichen lassen, doch nun in immer noch klar vorteilhaften Stellung übersah er ein Matt in 2 !! Als wäre das nicht nicht genug, patzte auch Gisbert in total gewonnener Stellung: Anstatt seinen Bauern vorzuziehen und damit sich eine Dame in 2 Zügen zu holen, zog er seinen angegriffenen Springer zurück und muss zusehen, wie seine Bauern abgeholt wurden. Das Endspiel war damit leider verloren.

Ein 2,5:5,5. welches so niemals zu Stande hätte kommen dürfen. Aber im Schach ist alles möglich, solange die Partie nicht beendet ist.

Jetzt müssen wir darauf hoffen, dass Raisdorf nicht mehr zu viele Brettpunkte holt. Dann könnten evtl 4 Punkte trotzdem reichen.

5.Runde:

Schon einige Tage vor dem Match war mir klar, dass die ohnehin schon schwere Aufgabe gegen den Tabellenführer Segeberg für uns noch etwas schwerer werden sollte. Denn zu der urlaubsbedingten Absage von Mathias gesellte sich noch eine krankheitsbedingte Absage von Michael.

Da ein Aufrücken für uns nicht in Frage kam, da wir ohnehin schon an den hinteren Brettern DWZ-Unterschiede zu unseren Ungunsten in 3stelliger Höhe hatten, war also ein Antreten zu 7 Spielern notwendig. Hinzu gesellte sich nach einem Blick auf die Aufstellung der Gegner die Gewissheit, dass diese mit einer guten Aufstellung nach Lauenburg gekommen waren.

Ich erwartete somit eine klare Niederlage, doch es kam anders:

Nach der Eröffnungsphase machte ich einen Rundgang und kam zufrieden an mein Brett zurück, denn einen frühen Fehler hatte es noch nicht gegeben. Sorgen hatte ich bereits ob der gegnerischen Angriffsstellung im Schottischen Gambit an Brett 3, doch dafür hatte Timo an Brett 4 eine aktive Angriffsstellung und an den anderen Brettern war noch alles im Lot. Meine eigene Partie war aufgrund 2er Ungenauigkeiten meinerseits bereits in ungemütliches Fahrwasser geraten und ich hatte alle Hände voll zu tun meine Schwächen am Damenflügel im Griff zu behalten.

Einige Züge später machte ich einen weiteren Rundgang und konnte voller Zufriedenheit den nahenden Sieg von Timo registrieren. Ich konnte keine befriedigende Verteidgung mehr erkennen und so kam dann auch wenig später der Sieg für Lauenburg an diesem Brett (nach 23 Zügen!). Leider war zu diesem Zeitpunkt Heinrichs Stellung bereits so von gegnerischen Figuren umlagert, dass ich hier wiederum nichts mehr für Weiß finden konnte und auch hier bestätigte mich das Ergebnis, in dem es hier wenig später Sieg für Segeberg hieß.

Derweil hatte sich an den anderen Brettern für uns positives getan: Ich an Brett 1 konnte meine Stellung zusammenhalten und mein Gegner nutzte seine Chancen nicht, so dass ich auf ein Remis hoffen konnte. An Brett 2 und 4 sah ich die Chancen verteilt, während Uwe an Brett 7 mit Qualität mehr gegen blockierten Freibauern m.E. im Vorteil war. Auch Stefan spielte an 8 diesmal eine gute Partie: Zwar streute er in der Eröffnung eine Ungenauigkeit ein, doch der Gegner nutzte dies nicht und fortan bestimmte Stefan die Partie mit Chancen klar auf seiner Seite (und das bei ca. 240 DWZ Punkten weniger!).

Leider passierte das Entscheidende jetzt an Brett 6: Nach 2 schlechten Zügen in Folge verlor Gisbert erst einen Bauern und danach die Qualität. Die baldige Aufgabe war dann die Folge. Schade, denn die Partie war bis hier annähernd ausgeglichen verlaufen. Somit stand es nun 1 - 3 gegen uns. Stefan konnte seinen Angriff leider nicht konsequent genug Spielen so dass nach Abtausch einiger Figuren und offener g-Linie die Partie gleich stand. Ein Remisangebot nahm er daher an.

Ich hatte in meiner Partie an Brett 1 mittlerweile alles bis zum Bauernendspiel tauschen können und das Remis knapp gesichert. Ein 2 -4 war also der Zwischenstand. Somit wären 2 volle Punkte aus den verbleibenden Partien für einen Mannschaftspunkt nötig. Doch an Brett 2 war ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufer mit Mehrbauern für den Segeberger entstanden, so dass ein Sieg hier nicht mehr möglich war. Nachdem diese Partie dann wenig später Remis endete, beendete dann auch Uwe seine Partie gegen seinen mit mehr als 100 DWZ-Punkten stärkeren Gegner mit Remis, da ein Sieg ohnehin nicht mehr gereicht hätte und auch noch in der Ferne lag. Also 3 - 5 für Segeberg.

Trotz Aufstellungsprobleme und mit klaren Nachteilen haben wir somit einen guten Kampf geliefert und hatten durchaus Aussenseiterchancen auf ein 4 - 4.

Ein paar Chancen haben wir ja noch. Ein Punkt sollte schon noch her, ansonsten kann es sehr knapp werden.

 

4.Runde:

Hoffnungsfroh waren wir am Sonntag morgen mit einer recht guten Truppe angereist. Nur Rico Huhnstock fehlte, so dass wir uns ein wenig Aussenseiterchancen ausrechneten. In Lübeck stellten wir dann fest, dass unser Gegner ähnlich besetzt wie in den letzten Runden und wieder mit Thomas Thannheiser antrat.

Nachdem ich meinen altbekannten De2-Spanier spielen "durfte", konnte ich relativ früh in der Endphase der Eröffnung eine Runde machen: An den vorderen Brettern sah ich überwiegend gute Chancen für uns und auch Gisberts Partie sah vielversprechend aus, während mir der Aufbau von Mathias an Brett 5 nicht so behagte. Uwe Partie an 7 sah äußerst zweischneidig aus. Beim Zuschauen schien es mir angebracht den Mehrbauern in geeigneter Position zurückzugeben. Richtig schlimm sah es allerdings bei Stefan an Brett 8 aus: Nachdem sein Gegner das Figurengeschenk zunächst nicht annahm, wurde relativ schnell klar, dass ein Angriff auf König und Dame zurollt, der schwierig zu parieren sein würde. Die Partie war hier eigentlich schon entschieden. Umso erstaunlicher, dass es noch eine ganze Weile dauerte, bis hier die Entscheidung fiel und Stefan aufgab.

Währenddessen entwickelte sich auch Uwe Partie von zweischneidig zu nachteilhaft. Im Endspiel wäre vielleicht noch etwas zu machen gewesen, doch der endgültige Fehler geschah dann in Zeitnot und es stand 0:2 gegen uns. Dafür hatte Mathias aber seine Partie mit Springerpaar gegen Läuferpaar Remis halten können und Gisberts Partie sah sehr vorteilhaft aus. Auch Walters Partie bewertete ich zwischenzeitlich mit Vorteil. Doch dann übersah er einen Bauernverlust und konnte nur dank Zeitnot seines Gegners die Initiative erhalten, was zum Remis reichte. Derweil war ich an Brett 1 in eine passive aber recht sichere Stellung gekommen. Alle Einbruchsfelder waren bewacht und mein schwacher Bauer ausreichend gedeckt. Nach Zugwiederholung endete meine Partie folgerichtig Remis.

An Brett 3 hatte Heinrich in einem "Zentralfranzosen" zunächst am Damenflügel die Initiative ergreifen können. Anfangs sah dies gut aus, doch dann verzettelte er sich und stand mit Springerpaar gegen Läuferpaar und passiverer Stellung bereits verdächtig bevor er nach einem Fehler dann die Qualität und wenig später die Partie verlor. Hier wäre sicher mehr drin gewesen. Ähnliches galt auch für Timo an Brett 4: Im frühen Mittelspiel hatte er bereits ein wenig Initiative am Damenflügel ergriffen und stand auch mit seinem Läuferpaar sehr gut. Doch dann führte ein unnötiger Fehler zum Qualitätsverlust allerdings bei gleichzeitiger Schaffung eines gefährlichen Freibauerns. Selbst jetzt sah ich Timo immer noch in guter Position. Letztlich konnte er dann aber nach einigen Ungenauigkeiten mit dem späteren Remis zufrieden sein.

Die letzte Partie die lief war dann bei bereits entschiedenem Mannschaftskampf Gisberts an Brett 6: Aus meiner Sicht gab es mehrmals die Möglichkeit zum Gewinn, aber am Ende ging auch diese Partie Remis aus. Somit insgesamt 2,5:5,5 bei 5 Remisen.

Zusammenfassend muss man feststellen, dass wir an diesem Mannschaftskampf unsere Möglichkeiten nicht genutzt haben. Das Ergebnis war dann Insgesamt dem Spielstärkeunterschied angemessen.

So müssen wir auf unsere nächste Chance warten, denn nachdem Raisdorf gegen Harksheide gewonnen hat, dürften 4 Punkte zum Klassenerhalt nicht reichen. Ein oder 2 Pünktchen müssen noch her!

 

3.Runde:

Zu erwartende Niederlage bei Aufstiegsaspirant Bad Oldesloe

Ohne unsere beiden nominellen Spitzenspieler machten wir uns auf die Reise zum schweren Auswärtsspiel nach Bad Oldesloe. Walter vertrat unserer Spitzenbrett aber so gut, dass er gegen Hans-Werner Stark ein solides Remis erkämpfte. Allerdings lagen wir zu diesem Zeitpunkt bereits mit 0 : 2 zurück, da Uwe und Stefan anerkennen mussten, dass in ihren jeweiligen Eröffnungsbehandlungen heute etwas schief gelaufen war. Schön war dann der Erfolg von Michael, der am 8. Brett mit seinem Sieg  über das Oldesloer Jugendtalent Lennart Schneider aus Lauenburger Sicht zwischenzeitlich auf 1,5 : 2,5 verkürzen und so für einen Lichtblick in diesem schweren Kampf sorgen konnte. Auch Mathias und Heinrich erzielten gegen deutlich wertungsstärkere Gegnerschaft Teilerfolge in  Form von Punkteteilungen. Somit stand es 2,5:3,5 gegen uns und insgesamt schlugen wir uns bis hier recht achtbar. Auch Gisbert und Timo hatten Hoffnung auf Zählbares. Die Position in Gisberts Partie erschien für Kiebitze durchaus chancenreich, während Timo lange hoffte, ein Endspiel in den Remishafen zu befördern. Am Ende waren es hier aber jeweils die Gastgeber, die den Partiegewinn beanspruchen konnten und somit den Oldesloer Mannschaftserfolg zum 5,5:2,5 vollendeten. So fand ein Spieltag in Bad Oldesloe sein Ende, bei dem es sich um eine Großveranstaltung mit drei Wettkämpfen, sechs Team und einem Spielsaal handelte, der aufgrund seiner Größe nie warm werden wollte und in dem es bei bibbernden Körpern und zittrigen Händen auch kaum Spaß  machte, an einem nasskalten Sonntag beim Schach zu frieren... Na wenigstens peitschte einem im Spielsaal nicht noch der Dauerregen ins Gesicht, dafür sollte man vielleicht schon dankbar sein...

Während sich Bad Oldesloe weiterhin verlustpunktfrei in der Spitzengruppe befindet, kann Lauenburg nach dem ersten Saisondrittel mit 4 : 2 Mannschaftspunkten und dem bisherigen Saisonverlauf aber auch durchaus zufrieden sein.

2.Runde:

Wie schon in der 1. Runde trafen wir auf einen der Abstiegskandidaten (Raisdorf) und hatten somit unseren 2. besonders wichtigen Kampf vor uns. Leider konnten wir nicht in Bestbesetzung antreten: Zwar hatte sich Rico kurzfristig bereit erklärt mitzuspielen, doch dafür fehlten Walter an 3 und Uwe an Brett 7. Gegen eine Mannschaft, die ohnehin etwas besser als wir aufgestellt ist nicht die besten Vorzeichen.

Am Spieltag bestätigte ein Blick auf die Aufstellung von Raisdorf, dass diese nicht gewillt waren, die Punkte herzuschenken: Von 8 Brettern gab es nur ein Brett an denen Lauenburg die höhere DWZ hatte. Aber ein kleinen Lichtblick gab es: Die Spielerin an Brett 7 war nicht aufgetaucht und so gab es einen kampflosen Punkt für uns.

Nach etwa 1,5 Stunden Spielzeit sah ich die Partien wie folgt: Meine eigene an Brett 1 war etwas passiv (Pirc) und sicher nicht optimal fortgesetzt, doch nach beiderseitigen Ungenauigkeiten konnte ich mich ein wenig befreien und die Sorgen wurden etwas geringer. Ähnliches galt auch für Heinrich: Nach teilweise sehr passiver Stellung konnte er einige Angriffsfiguren des Gegners abtauschen und etwas Gegenspiel organisieren. Zu diesem Zeitpunkt wagte ich hier aber noch keine Prognose. An Brett 2 hatte Rico nach meiner Einschätzung eine leicht vorteilhafte Stellung, da er ein wenig Druck auf rückständige Bauern des Gegners im Zentrum hatte. Auch Timos Partie mit solidem Zentrum gefiel mir gut. Nur an Brett 5 hatte Mathias nach einer total verhundsten Eröffnung und Abtausch einer Leichtfigur im Zentrum einige Ruinen in Form eines isolierten Doppelbauern vor seinem unrochierten König. Das konnte nicht gut ausgehen, dachte ich. Dafür galt für Gisbert ähnliches wie für Timos Partie: Solide Stellung mit Weiß - besseres Zentrum und aktivere Figuren. Michael an Brett 8 hatte bereits klaren Vorteil und nach einem Ausflug des gegnerischen Turms auf die 5. Reihe sollte jetzt eigentlich die Ernte eingeholt werden, doch die Chancen wurden ein ums andere Mal verpasst.

Leider war ich es, der nun für negative Neuigkeiten sogte: Nachdem ich fast alle Probleme meiner passiven Stellung gelöst hatte, beging ich einen nicht mehr gut zu machenden Fehler und gab dann wenige Züge vor dem Matt auf. Völlig unnötig, wie die nachträgliche Analyse zeigte. Die Stellung war zu diesem Zeitpunkt (21. Zug) total ausgeglichen. Dafür konnte Heinrich in seiner Partie jetzt die Initiative übernehmen und einen wichtigen Zentrumsbauern einkassieren. Da gleichzeitig auch noch Leichtfiguren bedroht waren und sein Gegner eine Grundlinienschäche hatte, blieb ihm keine Zeit seinen Angriff weiter zu führen. Nach wenigen weiteren Zügen war der Punkt im Säckl. Somit 2:1 für uns.

Die nächste Überraschung kam an Brett 5: Hatte ich die Stellung von Matthias etwa eine halbe Stunde zuvor abgehakt, mußte ich nun feststellen, dass sein Gegner mit einem Leichtfigurenopfer versucht hatte das Ende schnell zu erzwingen. Doch Mathias hatte seinen König schützen und die Damen abtauschen können. Somit hatte er jetzt eine Figur mehr - allerdings gegen 2 verbundene gedeckte Freibauern. Doch verlieren sollte er dieses wohl nicht mehr dachte ich. Gisberts Partie war mittlerweile in eine unklare Richtung gegangen: Bauer weniger aber weiter aktive Stellung jeweils Dame Turm und Läufer. Michaels Stellung schwankte zu diesem Zeitpunkt ständig zwischen allen möglichen Bewertungen Hin und Her: Die Fehler hielten sich in der Waage.

Nachdem ich mich in dieser Phase als Beobachter auf die Partie an Brett 8 konzentrierte, da ich hier bald Entscheidendes erwartete, erstaunte mich plötzlich Gisberts Stellung: Mit einer Figur mehr und wenige Züge vor dem Matt, sah ich keinen sinnvollen Weg, wie der Gegner den sofortigen Verlust vermeiden könnte und so stand es nach wenigen weiteren Zügen dann auch 3:1 für uns. Jetzt kam so langsam die Zeitnotphase und ließ spannendes erwarten. Einen Verlust des Matches konnte ich mir aber zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr vorstellen. Dafür standen alle zu gut.

Leider hatte Rico aus seiner Stellung nichts herausholen können und beging dazu auch noch in der Zeitnotphase einen Fehler. Das resultierende Endspiel L+6 Bauern jeweils war klar nachteilhaft und so wär die Partie sicher sowieso verloren gegangen, doch so konnte der Raisdorfer nach Fehler sogar nur mit Läufer matt setzen. dafür hatte Timo die wichtigsten Probleme in der Zeitnotphase umschifft und gab nun in besserer Stellung Remis an. Auf einen Fehler in der Zeitnotphase zu hoffen war dem Gegner wohl zu unsicher und ein Mannschaftspunkt lag für Raisdorf mittlerweile schon nicht mehr drin, da Michael an Brett 8 nun klaren Vorteil (Turm vor!) hatte. Somit also 3,5:2,5 für uns. Und Mathias' Partie? Nun nach längerem Kampf war ein Vorziehen der Bauern schwer möglich und ein Remis somit das logische Ergebnis. Am Ende gab dann endlich auch Michaels Gegner ein Zug vor dem Matt auf, der schon seit 20 min mit einem Turm weniger gespielt hatte (Muss sowas in der Verbandsliga sein?).

Ein überaus verdienter Sieg einer kämpferischen Vorstellung. Topscorer: Besonders Heinrich und Gisbert haben bisher gepunktet. Aber auch Timos Remisen gegen jeweils stärkere Gegner sind zu erwähnen. Greut habe ich mich auch über die kämpferische Leistung von Michael.

Durchschnitt der bisher eingesetzten Spieler:

Kiel (1970), Mölln (1913), Segeberg (1872),  Eutin (1866), Bad Oldesloe (1863),Lübeck (1844), Harksheide (1843), Friedrichsort (1770), Lauenburg (1763),Raisdorf (1739)

 

Mit 4 Punkten gegen die direkte "Abstiegskonkurrenz" stehen wir nun recht gut da, aber noch wird es wohl nicht reichen. Ich denke, 6 Punkte müßten es schon werden.

1. Runde:

In der 1.Runde der Verbandsliga trafen gleich die Abstiegskandidaten Nr. 1 und 2 aufeinander. Somit war dies schon ein wegweisender Kampf und für die Mission Abstiegsverhinderung besonders wichtig.

Die Aufstellungen konnten durchaus als ebenbürtig evtl. mit kleinem Vorteil für Friedrichsort gewertet werden. Beide Teams konnten nicht in Bestbesetzung antreten. Bei Friedrichsort war insbesondere das Fehlen von dem an 1 gemeldeten Schalla zu erwähnen, während bei uns die Bemühungen für diesen Kampf Rico zu aktivieren leider fehlschlugen.

Ich möchte hier nochmal erwähnen, dass die vor einigen Jahren neu geordneten Verbandsligen eine ehebliche Belastung für die Auswärtsmannschaft darstellt: Insgesamt 280 km am Sonntag bei schlechtem Wetter fahren bedeutete für mich, dass ich am Ende des Tage etwa genauso lange vor dem Brett saß wie hinter dem Steuer!

Der Verlauf des Kampfes war mehr als abwechslungsreich. Nach etwa 1 Stunde hab ich auf unsere beiden letzten Bretter schon nicht mehr viel gegeben: Während Uwe einen Springer des Gegner auf e3, der durch einen Bauern auf d4 gedeckt war in seinem Lager hatte, mußte sich Stefan bereits einem Angriff erwehren und das bei noch nicht ganz vollzogener Entwicklung. Die anderen Bretter sahen da schon vielversprechender aus: Ich an Brett 1 hatte aus der Eröffnung einen kleinen Vorteil mitgenommen, außerdem verbrauchte mein Gegner offenbar in Unkenntnis der Variante viel Zeit. Walter an Brett 2 hatte ebenso wie ich das Lüferpaar und Spiel am Damenflügel somit ein wenig Vorteil. Heinrichs Stellung war zu diesem Zeitpunkt noch völlig ausgeglichen, während Timo bereits die bequemere Stellung mit Angriffsmöglichkeiten besaß. Gisbert und Mathias hatte solide Stellungen, wobei mir Mathias Stellung sogar ein wenig vorteilhaft vorkam.

So langsam bahnte sich an Brett 7 die überraschende Wendung an: Uwe konnte sich nach und nach aus seiner passiven Stellung befreien und viele Figuren abtauschen und blieb am Ende mit einem vorteilhaften Endspiel mit Mehrbauern und aktiveren Schwerfiguren. Wie schnell sowas gehen kann...!? Auch an Brett 8 gab es jetzt wieder Hoffnung die Stellung zu verteidigen. Dafür verrechnete sich Mathias bei einem Abtausch und verblieb mit einer Minusfigur aber noch einigen taktischen Möglichkeiten. Auch in Timos Stellung konnte man keinen wirklichen Vorteil mehr erkennen. Und auch ich verrechnete mich und machte einen Fehler, der mich nicht nur meinen Vorteil kostete, sondern das Blatt zu Gunsten meines Gegners wenden ließ. Glücklicherweise revangierte mein Gegner sich 2 Züge später und die Partie blieb leicht besser für mich, wenn auch in einer passiveren Stellung.

Brett 7 wurde dann im Endspiel für Uwe gewonnen, während Stefan seine Partie nun doch nicht mehr verteidigen konnte und aufgeben mußte. Auch Mathias' Niederlage war bereits absehbar gewesen und wurde nun Realität. An Brett 2 und 6 hatten wir jeweils ein Remisangebot unserer Gegner abgelehnt, doch an beiden Brettern kam am Ende nichts besseres heraus. Somit stand es 2 : 3 gegen uns und Heinrichs Partie an Brett 3 schien Remis zu enden, was für Timo und/oder mich bedeuten würde einen Sieg erringen zu müssen. Doch nachdem Heinrichs Gegner ein Remisangebot abgelehnt hatte wurde die Partie in ein Leichtfigurenendspiel mit je 5 Bauern abgewickelt (Springer gegen Läufer) und in bereits etwas bequemerer Stellung für Heinrich ließ sein Gegner die Figur stehen, so das es jetzt 3 : 3 stand.

Zwischenzeitlich war auch Timos Partie im Endspiel gelandet. Doch nachdem ein Turm abgetauscht wurde, konnte Timo sich aus seiner leicht passiven Lage befreien und einen deutlich aktiveren König im Endspiel entwickeln. Das sah leicht vorteilhaft aus, aber noch lange nicht gewonnen. An meinem Brett konnte ich in meiner leicht passiven Stellung alles abdecken und meinen Mehrbauern verteidigen. Ich hätte jetzt den Damenabtausch erzwingen können und meinen König aktivert, was zu einem leicht vorteilhaften Endspiel geführt hätte, doch mein Gegner machte es mir einfacher: Er ließ ein Abzugsschach zu, welches einen Turmgewinn bedeutete! Genau in diesem Moment bot Timos Gegner Remis an, da er bereits gemerkt hatte, sich nun in einem leicht schlechteren Endspiel zu befinden. Nachdem der Tumult an Brett 1 mit meinem Gewinn erklärt werden konnte, mußte Timo somit nur noch zum Remis einwilligen und machte somit unseren Matchgewinn perfekt. Auch wenn die Partie möglicherweise früher oder später zu gewinnen gewesen wäre.

Ein wichtiger Sieg für uns auf dem weg zum Klassenerhalt. Ansonsten gab es bereits in der 1.Runde einige Überraschungen: Kiel verlor mit schlechter Aufstellung gegen Segeberg (aber immer noch Favorit!) und Eutin verlor ebenfalls ohne einige vorderen Spieler gegen Harksheide! Die Niederlage von Raisdorf gegen Bad Oldesloe an sich ist natürlich keine Überraschung, aber diese Aufstellung...!!??

Durchschnitt der bisher eingesetzten Spieler:

Kiel (1956), Bad Oldesloe (1949), Mölln (1913), Eutin (1884), Segeberg (1875), Lübeck (1825), Harksheide (1815), Lauenburg (1769), Friedrichsort (1760), Raisdorf (1623)