Verbandsliga Ost   -  Saison 2009 / 10

9. Runde (09.05.2010)  
  Heim Ergebnis Gast
1. SV Bad Oldesloe I 6:2 Lübecker SV V
2. Verein Segeberger SF I 5:3 SV Bad Schwartau I
3. Ahrensburger TSV I 6½:1½ SC Barsbüttel I
4. Möllner SV I 3:5 TSV Travemünde I
5. Lauenburger SV I 2½:5½ Lübecker SV IV

Einen rabenschwarzen Tag erwischten wir an diesem letzten Spieltag, soviel schon mal vorab. Zwar traten wir nicht ganz in Bestbesetzung an, doch die Lübecker reisten nur mit 7 Spielern an und so begann es mit einem 1:0 für uns. Auch nach ca. 3 Stunden sah alles noch OK aus und das ausgegebene Ziel, ein Unentschieden zu erreichen, rückte näher:

Meine eigene Partie an Brett 1 war nach leichtem Tempoverlust meines Gegners in der Endphase der Eröffnung immer leicht besser für mich, was im Übergang zum Endspiel schon ein Opfer Springer gegen 2 Bauern nötig machte. Trotz der verbliebenen 2 verbundenen Freibauern und dem Läuferpaar, war die Partie klar vorteilhaft für mich.

An Brett 2 hatte Heinrich zu diesem Zeitpunkt nach Französischer Verteidigung seines Gegners eine unklare Stellung, die aber auf alle Fälle nicht schlechter war. Auch Ricos Stellung an Brett 3 erschien mir unklar, aber ungefährlich. Stefan an Brett 5 hatte nach beiderseitigen Fehlern in einer taktisch geprägten Partie eigentlich trotz Minusbauer die bessere Position erreicht und hätte nur die Entwicklung vollenden müssen... Mathias an Brett 6 hatte eine leicht vorteilhafte Position erreicht, in der sein Gegner nicht mehr rochieren konnte und zudem mit seinem König auf f8 die Entwicklung seines Königsflügelturms entschieden behinderte. Michael an Brett 7 stand sicher mehrfach mit beiden Springern im Zentrum leicht besser, auf jeden Fall aber ungefährdet und Klaus an Brett 8 hatte zwar einen Bauern weniger, aber 1. war dies ein Doppelbauer und 2. stand Klaus etwas aktiver. Ob dies zur Kompensation reichte würde ich hier offen lassen.

In wenigen Minuten fiel nun der Fehlerteufel auf die Lauenburger Mannschaft nieder: Zunächst beging Stefan den Fehler eine Figur gewinnen zu wollen, anstatt sich normal zu entwickeln und danach lang zu rochieren, um dann einen Königsangriff einzuleiten. Leider übersah er dabei, dass der Figurengewinn wegen 2zügigem Matt nicht ging und mußte aufgeben. Etwa zeitgleich übersah Mathias einen Figurenverlust und mußte ebenfalls die Segel streichen. Somit lagen wir schon mal 2-1 zurück. Auch Klaus an Brett 8 zog einen nicht ausreichend gedeckten Bauern vor, um einen vermeintlichen Figurengewinn vorzubereiten, doch am Ende verblieb er nur mit 2 Minusbauern und bei gleichzeitigem Damentausch und Übergang ins Endspiel, war hier schon keine Hoffnung mehr. Auch Michael reihte sich in die Reihe ein und mußte aufgeben, da ich in dieser Phase in intensives Grübeln verfiel, ist mir die Ursache nicht bekannt. Mit 1 - 4 war aber schon klar, dass das gesteckte Ziel nicht mehr erreicht werden konnte. Wie erwartet, hatte Rico seine Partie zwischenzeitlich Remis geben müssen, so dass unsere Niederlage schon feststand als auch ich mich in den Fehlerreigen einreihte:

Anstatt eine Annäherung des gegnerischen Königs an seine Freibauern zu verhindern, stellte ich mich viel zu passiv auf. Selbst danach war aber mit richtiger Verteidigung und Rückopfer der Mehrfigur noch ein Endspiel mit ungleichen Läufern und Minusbauer zu erreichen gewesen. Ein Remisschluss also möglich, doch spielte ich insbesondere mit meinen beiden Springern zu unkoordiniert und mußte ebenfalls aufgeben.

Einzig Heinrich rettete an Brett 2 die Ehre der Mannschaft und holte den einzigen vollen Punkt an diesem Tag.

Wären wir nach dieser Leistung abgestiegen, hätten wir uns nicht beschweren dürfen, doch glücklicherweise verlor Mölln gegen Travemünde und wir sind doch gerettet. Die perönliche Bilanz der meisten Spieler sieht ebenfalls negativ aus, so dass man sagen kann, dass wir unsere spielerischen Möglichkeiten nicht voll genutzt haben. Nur 3 Spieler werden Ihre DWZ nach dieser Saison verbessern können: Rico Huhnstock, der die 1900er Grenze überschreiten dürfte, Walter Rost, einziger Lauenburger ohne Niederlage mit etwa 20 Punkten plus und Uwe Nilius mit etwa 40 Punkten Plus, wobei er diese erst in den letzten beiden Jahren verloren hatte.

Trotz der unterdurchschnittlichen Leistungen an Brett 1 und 2 sind aber immernoch die ersten 4 Bretter in erster Linie die Punktelieferanten: 20 der 34 geholten Mannschaftspunkte wurden an den ersten 4 Brettern erzieht. Davon alleine 12 (also mehr als 1/3) an den Brettern 3 und 4.

Im nächsten Jahr wird es, zumindest von der Papierform her, noch schwerer. Daher müssen wir alles daran setzen nächstes Jahr immer in Bestbesetzung und hochkonzentriert und -motiviert an die Bretter zu gehen. Vielleicht können wir dann für einige Überraschungen sorgen...

 

8. Runde (25.04.2010)  
  Heim Ergebnis Gast
1. Lübecker SV V 2½:5½ Lauenburger SV I
2. Lübecker SV IV 4½:3½ Möllner SV I
3. TSV Travemünde I 4½:3½ Ahrensburger TSV I
4. SC Barsbüttel I 2½:5½ Verein Segeberger SF I
5. SV Bad Schwartau I 3½:4½ SV Bad Oldesloe I

Wichtige Punkte gegen den Abstieg galt es heute zu ergattern:

Am Anfang sah alles relativ klar aus; hatten doch Michael, Uwe und Heinrich nach ca. 1 h schon eine Gewinnstellung auf dem Brett. Und auch Ricos, Walters und Mathias' Partie sah vielversprechend aus. In meiner Partie war noch nicht viel passiert und Klaus an Brett 8 hatte einen Bauern weniger.

Insgesamt also alles nach Plan. Wenig später hatte Michael an Brett 7 dann nach Materialgewinn auch die Partie gewonnen. Leider versäumte Heinrich in Gewinnstellung einen sicheren Platz für seinen König zu schaffen, so dass die Parte zu diesem Zeitpunkt zumindest unklar, wenn nicht sogar schon verloren war. Mittlerweile hatte Mathias an Brett 5 seine Partie für sich entscheiden und wenig später auch Klaus mit entscheidender Hilfe des Gegners  an Brett 8 (von mir leider in der entscheidenen Phase unbeobachtet) einen Punkt ergattern können. Da Uwe mit Mehrfigur klar auf Gewinn stand, waren schon mal 4 Punkte eingerechnet.

Rico an Brett 3 konnte seine Partie in der Endphase nach Angriffsstellung leider nicht in einen Sieg ummünzen und mußte ins Remis einwilligen. Somit war der Sieg zwar im Prinzip schon klar, doch angesichts der knappen Tabellensituation wollten wir ja was für unser Brettpunktverhältnis tun. Doch auch ich an Brett 1 leistete mir unnötige Fehler: Zunächst öffnete ich die Stellung im Mittelspiel zu früh und wenig später verlor ich ein wichtiges Tempo im Endspiel, was wenig später den Verlust eines vereinzelten Bauerns zur Folge hatte. Da auch meine anderen Bauern am Königsflügel vereinzelt waren, war die Stellung bereits klar nachteilhaft; wahrscheinlich theoretisch schon verloren. Wenig später konnte Heinrich entscheidenen Materialverlust nicht mehr vermeiden und mußte aufgeben.

Uwe hatte mittlerweile seinen Vorteil in einen vollen Punkt umgewandelt und Walter gab an Brett 4 in leicht vorteilhafeter Stellung Remis. Somit 5 : 2 und meine Partie war mittlerweile eigentlich verloren, doch gab es noch einige taktische Möglichkeiten, auf die ich meine Hoffnung legte. Dazu kam auch die langsam herrannahende Zeitnot meines Gegners. Nachdem dieser nun 2 verbundene vorgerückte Freibauern am Königflügel hatte, gab wohl niemand mehr einen Penny für meine Stellung. Doch konnte ich im Zentrum den gegnerischen Springer an den König fesseln. Nach zweimaliger Zugwiederholung wich mein Gegner aus und mußte seinen Springer opfern, um einen Bauern auf die 7.Reihe bringen zu können. Da sein König in gleicher Linie wie der König stand, verbot sich die sofortige Umwandlung. Doch wanderte der König weiter und deckte nun den auf der 7.Reihe stehenden h-Bauern und aus, oder? Aber die Schachdrohungen in Verbindung mit Gabeldrohungen des Springers verhinderten wieder das sofortige Einziehen des Bauerns. Doch mein Gegner sah all diese Klippen und konnte diese umschiffen: Wenig später konnte er zur Dame einziehen und nach meinem Schach gegen den König den Turm zwischenziehen. Jetzt aber aufgeben, oder? Nein, denn die ungünstige Randstellung des Königs ermöglichte eine Dauerschachdrohung und da die Dame kein Schach hatte versuchte ich dieses noch. Da mein Gegner zu diesem Zeitpunkt nur noch 1 Minute für den Rest der Partie hatte, hielt ich schon Ausschau nach der Möglichkeit evtl. ein Endspiel Turm plus Bauer gegen Dame zu erhalten, doch mein Gegner zog in dem Bemühen die Dame zu zentrieren, diese von der Grundreihe weg und ermöglichte mir somit den einfachen Weg: Dauerschach! - Remis, also 5,5 : 2,5 für Lauenburg.

Nachdem die Begegnungen größtenteils wie erwartet ausgegangen sind, stellt sich die Situation wie folgt da:

Das Ziel brettpunktemäßig vor Lübeck IV zu stehen wurde erreicht, somit reicht uns auf jeden Fall ein 4:4 gegen Lübeck IV. Da man davon ausgehen kann, dass Ahrensburg gegen Barsbüttel gewinnt, sind diese auch sicher. Die schlechtesten Vorraussetzungen vor der letzten Runde hat sicher Mölln. Die Schachfreunde aus der Eulenspiegelstadt brauchen eigentlich einen Sieg gegen den Meister Travemünde oder aber ein 4 : 4, wenn unser Spiel gegen Lübeck nicht 4 : 4 ausgeht.

Da kann man nur hoffen, dass dieser letzte Kampf auch wirklich am Brett ausgekämpft wird und nicht irgendwelche dubiosen Absprachen getätigt werden!

In 2 Wochen wissen wir mehr...

Platz Name Punkte Brettpkt Berl. Wtg 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1. TSV Travemünde I
15 : 1
  42   189½   5:3 6:2 6:2 4:4 4½:3½ 4½:3½ 5½:2½ 6½:1½
2. Verein Segeberger SF I
12 : 4
  38½   165½ 3:5   5½:2½ 5:3 4:4 4:4 6:2 5½:2½ 5½:2½
3. SV Bad Oldesloe I
11 : 5
  33   164½ 2:6 2½:5½   4½:3½ 4:4 5½:2½ 5:3 4½:3½ 5:3
4. SV Bad Schwartau I
9 : 7
  39   165½ 2:6 3½:4½   5½:2½ 4:4 8:0 3:5 6½:1½ 6½:1½
5. Lauenburger SV I
8 : 8
  32   146 4:4 3:5 4:4 2½:5½   4:4 4:4 5:3 5½:2½
6. Lübecker SV IV
8 : 8
  31½   129½ 3½:4½ 4:4 2½:5½ 4:4   3½:4½ 4½:3½ 5:3 4½:3½
7. Ahrensburger TSV I
8 : 8
  29   109 3½:4½ 4:4 3:5 0:8 4:4 4½:3½   4½:3½ 5½:2½
8. Möllner SV I
7 : 9
  33   143½ 2:6 3½:4½ 5:3 4:4 3½:4½ 3½:4½   5:3 6½:1½
9. SC Barsbüttel I
2 : 14
  23½   118 2½:5½ 2½:5½ 3:5 1½:6½ 3:5 3:5 3:5   5:3
10. Lübecker SV V
0 : 16
  18½   109 1½:6½ 2½:5½ 1½:6½ 2½:5½ 3½:4½ 2½:5½ 1½:6½ 3:5  

 

 

7. Runde (21.03.2010)  
  Heim Ergebnis Gast
1. SV Bad Schwartau I 6½:1½ Lübecker SV V
2. SV Bad Oldesloe I 5:3 SC Barsbüttel I
3. Verein Segeberger SF I 3:5 TSV Travemünde I
4. Ahrensburger TSV I 4½:3½ Lübecker SV IV
5. Möllner SV I 4:4 Lauenburger SV I

Unseren besten Tag hatten wir heute sicher nicht, soviel schon mal vorab. Eigentlich hatten wir uns einen Sieg und damit den Klassenerhalt vorgenommen, doch am Ende mußten wir mit dem einen Punkt noch mehr als zufrieden sein:

Zunächst lief noch alles ganz gut: Walter hatte in der Endphase der Eröffnung in einem Sizilianer mit Schwarz bereits gutes Spiel im Zentrum und am Damenflügel. Rico hatte etwas Entwicklungsvorteil und Mathias hatte einen Bauern mehr in allerdings unklarer Stellung. Alle anderen standen zu diesem

Zeitpunkt noch ausgeglichen.

Ich war an Brett 1 der erste, der Fehlgriff: Anstatt in ein Endspiel mit zentralisiertem Springer überzuleiten, vermied ich den Damentausch und hatte kurze Zeit später eine verlorene Stellung auf dem Brett. Doch erstaunlicherweise ließ mich mein Gegner aus der Mattstellung entwischen und so konnte er lediglich einen Bauern gewinnen. Nachdem ich dann meine Dame gegen 2 Türme tauschte und die Türme zudem im Zentrum verdoppeln konnte, war es klar, das an einen schnellen Sieg für den Möllner hier noch nicht zu denken war. Trotzdem war ich doch überrascht, dass er mit Remis zufrieden war und ich nahm seine Offerte natürlich sofort an.

Erst jetzt bekam ich mit, dass Uwe seine Partie mittlerweile verloren hatte und wir 0,5: 1,5 zurücklagen. Nach einem kurzen Studium der verbliebenen Partien

kam ich jedoch zu dem Schluß, dass noch alles drin war: Ricos Partie war bereits klar gewonnen und auch alle anderen Partien waren noch mindestens ausgeglichen. So stand es nach nur wenigen Zügen dann auch 1,5:1,5. In einer sehr gut geführten Partie konnte dann Michael Reicke an Brett 8 gegen seinen deutlich favorisierten Gegener remisieren. Nun aber überschlugen sich die Ereignisse:

Zunächst opferte Stefan Michels an Brett 5 einen Springer gegen 3 Bauern. Und obwohl er zu passiv fortsetzte, hatte er ausreichend Möglichkeiten, die Partie mindestens zum Remis zu führen. Doch wie leider schon zu oft in dieser Saison, passierte Ihm in Zeitnot im 39.Zug der folgenreiche Fehler, der zum Verlust der Partie führte. Und nur wenig später mußte Mathias seine zwar etwas passive, aber keineswegs verlorene Partie nacheinem schrecklichen Fehler aufgeben.

Somit führten also die Möllner mit 4:2 und da von den verbliebenen Partien höchstens noch Walter Rost realistische Chancen auf einen Sieg hatte, sahen die Möllner wie die sicheren Sieger aus.

Aber die beiden Lauenburger kämpften verbissen um jede kleine Stellungsverbesserung: Walter landete so in einem klar vorteilhaften Turmendspiel, was zwar nicht so leicht, aber dann am Ende soch sicher gewonnen war. Heinrich an Brett 2 hatte lange Zeit eine recht passive, aber sichere Remisstellung gehabt und brachte es doch tatsächlich fertig in wenigen Zügen Turm und Läufer zu aktivieren und außerdem den König zu zentralisieren. zwar war es dennoch nicht klar, dass dieses zum Sieg reichen würde, doch erhielt er so die deutlich angenehmer zu spielende Stellung. Die herrannahende Zeitnot seiner Gegnerin tat sein übriges und so konnte er diese Partie sensationell in einem Läuferendspiel mit Mehrbauern gewinnen.

Dieses glückliche 4:4 reicht uns bis dato jedoch nicht: Es deutet sich an, dass es 3 Absteiger geben wird und somit ist nach dem Gewinn von Ahrensburg gegen Lübeck IV jetzt nicht nur ein Sieg gegen Lübeck V Pflicht, sondern abhängig vom Ergebnis der nächsten Runde, kann es sein, dass wir auch gegen Lübeck IV noch einen Punkt brauchen!

 

An der Spitze dürfte der Kampf wohl gelaufen sein. Mit 3 Punkten Vorsprung sollte den Travemündern nichts mehr passieren. Um den Abstieg hingegen wird es noch richtig spannend: Bis Platz 5 ist noch niemend wirklich sicher!

 

6. Runde (28.02.2010)  
  Heim Ergebnis Gast
1. Lübecker SV V 1½:6½ Möllner SV I
2. Lauenburger SV I 4:4 Ahrensburger TSV I
3. Lübecker SV IV 4:4 Verein Segeberger SF I
4. TSV Travemünde I 6:2 SV Bad Oldesloe I
5. SC Barsbüttel I 1½:6½ SV Bad Schwartau I

"Ich erwarte eine spannende Begegnung!", hatte ich in meiner kurzen Begrüßung noch vermutet und der Tag hielt dann auch das was er versprach:

Nachdem beide Mannschaften an den hinteren Brettern nicht optimal besetzt waren, hielt sich unser Nachteil mit den 2 Ersatzspielern (Claus Lindges und Rolf Spaeth) doch in Grenzen.

Nachdem Rolf dann relativ schnell leichten Vorteil erzielen konnte, war ich dann schon recht zufrieden.

Er einigte sich mit seinem Gegner aber dann doch schnell auf Remis, was angesichts der fast 300 DWZ-Punkte Differenz sicher Weise war, denn so groß war der Vorteil nun auch wieder nicht.

Die anderen Partien waren nach ca. 1,5 Stunden wie folgt zu beurteilen: Bretter 1-3 etwa ausgegleichen, Walter an Brett 4 hatte recht früh einen Bauern für aktives Spiel gegeben, was sehr vielversprechend aussah, Stefan hatte es mit einem aggressiven Sizilianer mit g4 zu tun, was zumindest optisch nachteilig

wirkte.

Mathias hatte gegen seinen favorisierten Gegner in der Endphase der Eröffnung einen Bauern gewonnen und hatte dementsprechend Vorteil. Claus an Brett 7 stand bereits etwas passiver und man mußte befürchten, dass er in dieser Stellung mit entgegengesetzten Rochaden die Position auf die Dauer nicht wird halten können.

So verlor er dann noch im Zentrum einen Bauern und mußte wenig später aufgeben, da gegen den Angriff seines Gegners kein Kraut mehr gewachsen war.

Leider passierte Mathias nun in Folge eines Generalabtausches ein folgeschwerer Fehler und er verlor nicht nur seinen Mehrbauern, sondern mußte nun auch noch eine passivere Stellung hinnehmen. Nach nicht optimaler Verteidigung dieser allerdings schon schwierigen Position flog die Stellung dann auseinander und Mathias mußte leider aufgeben.Schade um die schöne Partie...

Mit 0,5 : 2,5 sah das Ganze nun nicht so gut für uns aus. Zumal eigentlich nur Walter wirklich besser stand. Zumindest dieser führte seine überlegen geführte Partie zu einem schönen Mattschluß. Die restlichen Partien fingen nun auf einmal an sich in unsere Richtung zu entwickeln:

Ich an Brett 1 hatte lange Zeit eine ausgeglichene Stellung mit Schwarz auf dem Brett, doch aufgrund zu übertriebenen Abtauschgelüsten meines Gegners, konnte ich eine Stellung mit etwas aktiverem Spiel erreichen. Doch würde das reichen?

Nun nach Zentralisierung meiner Figuren hatte ich dann sogar eine taktische Möglichkeit, die mir Mehrbauer und wenig später auch Mehrfigur einbrachte. Zwar spielte ich dann nicht optimal weiter und mußte dann die Figur wenig später wieder geben, doch das entstandene Springerendspiel mit Mehrbauer

und nicht zu verhinderndem 2. Bauerngewinn war dann leicht für mich gewonnen.

Somit 2,5 : 2,5 - endlich hatten wir wieder ausgeglichen!

In Heinrichs Partie hatte sich seine zwischenzeitliche aktive Stellung in Luft aufgelöst und die Partie stand total ausgeglichen.

Dafür hatte Rico ein vorteilhaftes Endspiel mit Mehrbauern erreichen können, welches mir klar gewonnen schien. Und Stefan hatte sich aus seiner Umklammerung gelöst und sogar einen Mehrbauern erobert. Nur die beiderseitig lauernde Zeitnot machte mir Sorgen:

Und leider war diese wieder einmal berechtigt. Nachdem die Zeitkontrolle schon einige Züge vorrüber war, blitzten die Beiden noch einige Zeit weiter, weil keiner wußte ob die 40 Züge schon vorüber waren. Erst nachdem dann endlich eine Zeit fiel, war klar, dass bereits der 46.Zug an der Reihe war. Leider passierte Stefan in dieser Zeitnotphase der entscheidende Fehler in dem er eine Springergabel zuließ. Damit war die Partie natürlich entschieden.

Wie erwartet konnte Rico sein vorteilhaftes Endspiel nach einem weiteren Bauerngewinn einige Zeit später zum Sieg führen (Sein Gegener spielte allen Ernstes noch mit Läufer gegen Dame weiter!). Interessanterweise konnte Heinrich in dieser Phase noch eine Stellung erreichen, die auf den ersten Blick gewonnen

schien, doch war das Bauernendspiel nur in ein schwer zu beurteilendes Damenendspiel mit einem Tempo mehr zu verwandeln. Die Gefahr, dassdie Partie dann aufgrund zu passivem König möglicherweise verloren gehen könnte war dann einfach zu groß, daher einigten die Beiden nach langem Kampf auf Remis.

Mit dem 4 : 4 können letztendlich wohl beide gut leben. Ahrensburg hat noch die Begegnung gegen Barsbüttel wo sie punkten sollten und wir gegen Lübeck V und evtl. Mölln oder Lübeck IV.

Nach dem überraschendem 4:4 von Segeberg gegen Lübeck IV führt nun Travemünde und hat im entscheidenen Duell gegen seinen direkten Verfolger nun die besseren Karten.

Im Kampf um den Abstieg dürfte es noch spannend werden, da möglicherweise 3 Mannschaften absteigen.

Wir dürfen uns also noch nicht sicher fühlen und müssen mit vollem Einsatz weiterkämpfen!

 

1. TSV Travemünde I
11 : 1
  32½   141½
2. Verein Segeberger SF I
10 : 2
  30   129½
3. SV Bad Schwartau I
7 : 5
  29   125
4. SV Bad Oldesloe I
7 : 5
  23½   121
5. Möllner SV I
6 : 6
  25½   115
6. Lübecker SV IV
6 : 6
  23½   92½
7. Ahrensburger TSV I
6 : 6
  21   80
8. Lauenburger SV I
5 : 7
  22½   104
9. SC Barsbüttel I
2 : 10
  18   88
10. Lübecker SV V
0 : 12
  14½   83½

 

 

5. Runde (07.02.2010)  
  Heim Ergebnis Gast
1. SC Barsbüttel I 5:3 Lübecker SV V
2. SV Bad Schwartau I 2:6 TSV Travemünde I
3. SV Bad Oldesloe I 5½:2½ Lübecker SV IV
4. Verein Segeberger SF I 5:3 Lauenburger SV I
5. Ahrensburger TSV I 4½:3½ Möllner SV I

 

Der Spieltag begann zunächst etwas ärgerlich:

Nachdem wir überpünktlich am vermeitlichen Spielort ankamen, mußten wir feststellen,

dass unsere Gegner den Spielort verlegt hatten, ohne uns davon zu unterrichten!

Da wir noch auf Michael Reicke warten mußten, da dieser direkt aus Ahrensburg kam und

einige von uns sich, da noch 30 min Zeit waren, noch bei MacDonalds stärken mußten,

standen wir etwas angesäuert zu Viert am falschen Spielort und warteten auf unsere Mannschafts-

kameraden. Um 9:52 Uhr waren wir dann vollständig und ich eröffnete allen, dass wir woanders

spielen sollten. Glücklicherweise war der Spielort dann aber nur ca. 500 m weiter und so kamen

wir mit einiger Wut im Bauch gerade noch pünktlich. Nachdem ich dann noch meinen Unmut am

gegnerischen Mannschaftsführer ausgelassen hatte, konnte es endlich losgehen:

Gleich in der Eröffnung konnte Stefan durch ein Läuferopfer auf f7 klaren Vorteil erringen: Mit

Mehrbauern und besserer Stellung sah das Ganze schon gut aus. Uwe hatte einen Bauern ins Geschäft

gesteckt, hatte dafür aber eine sehr schöne und klar vorteilhafte Stellung: Rochade vereitelt, starkes

Läuferpaar, weit vorgerückte Bauern und die Möglichkeit zusätzlich die a-Linie zu öffnen - besser

gehts nicht!

Alle anderen standen zu diesem Zeitpunkt noch ausgeglichen, so dass ich sicher war, dass wir diesmal

nicht so untergehen wie im letzten Jahr. Vielleicht war ja eine Überraschung drin?

Nach ca. 1,5 h bewertete ich die Stellungen wie folgt: Ich an Brett Eins hatte mir unverständlicherweise

einen Isolani im Zentrum geschaffen, ohne etwas dafür zu bekommen. Ich war also bereits in einer leicht

schlechtere Lage. Heinrichs Partie war von Außen schwer zu beurteilen: In einer schottischen Partie waren

komplizierte Stellungsbilder entstanden. Aufgrund der etwas passiveren Figuren, wähnte ich die Stellung

ebenfalls ein wenig besser für den jungen Segeberger. Ricos und Walters Partien schienen mir noch ausgeglichen,

Von Stefans Vorteil, war leider nur der Mehrbauer geblieben, da nach einem voreiligen Zug von Stefan sein

Gegner Damentausch erzwingen konnte. Mathias Partie war zu diesem Zeitpunkt nach einem Fehler im

Mittelspiel bereits leicht nachteilhaft. Mit Springer im Zentrum und Bauernvorstoß in der f-Linie hatte sein

Gegner bereits Vorteil. Uwes Partie verlief wie gewünscht: Er konnte die Stellung immer weiter öffnen und

so gegen den in der Mitte gebliebenen König ein starkes Spiel entwickeln. Auch Michaels Partie sah sehr gut aus:

Halboffene f-Linie, gut postierte Läufer und Springer ließen einen herannahenden Angriff vermuten.

Wenige Momente später war dann Ricos Partie auf einmal verloren. Ein starker Königsangriff, der nicht zu

parieren war! Leider war mir die Entstehung des Angriffs entgangen; in der Endphase war jedenfalls nichts mehr

zu machen: 0 - 1. Mittlerweile war es mir gelungen nach dem Abtausch einiger Leichtfiguren etwas Gegenspiel am

Damenflügel zu entwickeln. Nachdem mein Gegner sich dann auch noch eine Schwäche auf c6 schuf, hatte ich aus-

reichend Spiel gegen diesen Bauern, so dass ein schnelles Remis die Folge war. Leider kam jetzt ein Aussetzer von

Michael: In immer noch sehr guter Stellung ließ er eine Figur stehen und mußte nach einem weiteren schlechten Zug

wenig später aufgeben. Wenig später verlor Uwes Gegner nach Zeit in allerdings schon klar verlorener Position.

Sicher Uwes beste Partie seit langer Zeit. Weiter so!

Somit 1,5 : 2,5, aber noch gab es Möglichkeiten:

Zwar stand Mathias Partie schon klar schlechter und ein Verlust hier sicher nicht zu vermeiden, doch Stefan mit

Mehrbauer im Endspiel hatte noch Möglichkeiten und Walters Partie (Schwerfigurenenspiel) schien mir Remis zu

sein und Heinrich darf man bekanntlich nicht unterschätzen: In schwieriger und immernoch leicht passiver Stellung

konnte er sich trotz Zeitnot (Sein 40.Zug wurde mit nur noch 7 sec auf der Uhr ausgeführt!) nicht nur befreien,

sondern seinen Minusbauern zurückgewinnen.

Nachdem Mathias nun erwartungsgemäß aufgeben mußte, kämpften die letzten 3 nicht entschiedenen Bretter (2,4,5)

noch sehr lange. Leider hatten wir in keiner der verbliebenen Partien eine wirkliche Siegchance, so dass der

Kampf damit entschieden war, nicht aber die Höhe. In dem mittlereile entstandenen Bauernenspiel mit gleichen

Bauern wurde Stefans Partie als erste Remis gegeben. Leider büßte Stefan im Endspiel seinen Mehrbauern ein

und konnte am Ende froh sein, die Partie nicht noch verloren zu haben. Somit 2 - 4 und die beiden anderen Partien

waren klar Remis, was dann auch die beiden Segeberger nach einiger Zeit einsehen mußten: 3 - 5 also.

Insgesamt hatten wir als Underdog sicher überraschend viele Möglichkeiten und das Endergebnis ist für uns durch-

aus akzeptabel.

In der Tabelle sind wir nun dank des knappen Sieges von Ahrensburg gegen Mölln trotzdem um einen Platz nach unten

gerückt, aber die Möglichkeiten für den Klassenerhalt stehen weiter gut: Gegen die ersten 4 haben wir bereits gespielt

und gegen die restlichen Mannschaften sollten uns doch mehr als 2 Punkte gelingen, oder?

Segeberg ist nach dem recht knappen Sieg gegen uns nur noch 2., da Travemünde die Bad Schwartauer in "Grund und

Boden" spielte. Barsbüttel besiegt zwar Lübeck V, doch bei dem Restprogramm ist wohl keine Rettung mehr drin.

Für Lübeck V gilt ähnliches, so dass die Beiden wohl absteigen werden, wenn nicht Außergewöhnliches passiert.

An der Spitze kommt es dann Ende Februar zum Duell der Verfolger, ehe es dann im März zum Showdown zwischen

Segeberg und Travemünde kommt.

Für uns kommen nun die 3 wichtigsten Begegnungen: Ahrensburg, Mölln und Lübeck V.

 

1. TSV Travemünde I
9 : 1
  26½   114½
2. Verein Segeberger SF I
9 : 1
  26   108
3. SV Bad Oldesloe I
7 : 3
  21½   112
4. SV Bad Schwartau I
5 : 5
  22½   95
5. Lübecker SV IV
5 : 5
  19½   78
6. Ahrensburger TSV I
5 : 5
  17   67
7. Möllner SV I
4 : 6
  19   87
8. Lauenburger SV I
4 : 6
  18½   81
9. SC Barsbüttel I
2 : 8
  16½   82
10. Lübecker SV V
0 : 10
  13   75½

 

4. Runde (24.01.2010)  
  Heim Ergebnis Gast
1. Lübecker SV V 2½:5½ Ahrensburger TSV I
2. Möllner SV I 2:6 Verein Segeberger SF I
3. Lauenburger SV I 4:4 SV Bad Oldesloe I
4. Lübecker SV IV 4:4 SV Bad Schwartau I
5. TSV Travemünde I 5½:2½ SC Barsbüttel I

Auf einen schweren Kampf hatten wir uns eingestellt gegen die leicht favorisierten Bad Oldesloer,

doch nachdem diese mit nur 7 Spieler aufkreutzten, keimte Hoffnung auf ein gutes Ergebnis auf.

Und nach ca. 2 Stunden sahen auch alle Partien noch gut aus: Ich an 1 leicht passiver, aber sicher.

Heinrich an 2 unklar, Rico an 3 ausgeglichen, Stefan an 5 (Brett 4 war frei) leicht besser, Mathias

an 6 klarer Vorteil, Uwe an 7 leicht passiver und Michael an 8 Vorteil dank Mehrbauer.

Darauf ließ sich doch aufbauen. Nachdem dann Mathias gewonnen und Stefans Partie klar auf

Gewinn stand, konnten die Bretter 7 und 8 Remis machen, zumal kein direkter Sieg in den Partien

zu sehen war und Michael seinen Mehrbauern eingebüßt und die Chance auf Eroberung eines 2.Bauerns

verpasst hatte. Somit 3 : 1 und alle Chancen bei uns. Nachdem dann auch noch Ricos Gegner im Endspiel

ein Tempo verschenkte und daher Rico den ganzen Punkt einfahren konnte, glaubte ich an den Sieg,

doch dann nahm das Unglück seinen Lauf:

Stefan beging im Bemühen den letzten Not-Angriff seines Gegners abzuwehren einen folgeschweren Fehler und

mußte wenig später aufgeben. Ich nutzte nach langer passiver und zwischenzeitlich klar schlechterer Stellung meine

Chance Vorteil zu erreichen nicht, obwohl der notwendige Zug geplant war, und landete in einem verlorenen Endspiel.

Heinrich behandelte das Leichtfigurenendspiel zu passiv und konnte auf lange Sicht so gegen das Läuferpaar nichts ausrichten.

Zeitgleich gaben wir so an den ersten beiden Brettern auf und mußte so mit einem 4:4 zufrieden sein.

Naja, immerhin ein Mannschaftspunkt auf dem Weg zum Klassenerhalt...

 

3. Runde (29.11.2009)  
  Heim Ergebnis Gast
1. TSV Travemünde I 6½:1½ Lübecker SV V
2. SC Barsbüttel I 3:5 Lübecker SV IV
3. SV Bad Schwartau I 5½:2½ Lauenburger SV I
4. SV Bad Oldesloe I 4½:3½ Möllner SV I
5. Verein Segeberger SF I 4:4 Ahrensburger TSV I

Um es vorweg zu nehmen: Das war wieder einmal so ein Tag, an dem alles gegen uns lief!

Große Chancen ergaben sich heute für uns, doch insbesondere an den hinteren Brettern nutzen

wir diese nicht.

Aber der Reihe nach:

Nachdem ich festgestellt hatte, dass Bad Schwartau mit einer leicht schlechteren Aufstellung wie erwartet

auftrat, war die Tatsache, dass wir auch nicht in Bestbesetzung antreten konnten erfreulicherweise schon

kompensiert. Trotzdem war unser Gegner natürlich klarer Favorit. Bis auf 2 Partien entwickelten sich alle

Begegnungen zunächst recht harmonisch. Nur die Partien von Heinrich und Stefan stachen da etwas heraus.

Heinrich hatte sich bewußt auf eine sehr offene Variante eingelassen, auf die er sich auch vorbereitet hatte.

Mit zunehmender Dauer zweifelte ich beim Zusehen jedoch an der Spielbarkeit dieser Zugfolge, da der

schwarze König doch recht gefährdet stand.

Stefans Partie an Brett 5 gefiel mir schon recht gut: Nach Läuferopfer auf f7 hatte er 2 Bauern für die Figur

und der Gegner konnte weder rochieren, noch den Turm ziehen. Das müßte doch reichen,oder?

Alle anderen Bretter standen m.E. bis ins weite Mittelspiel ausgeglichen. Leider versäumte ich in einem

geschlossenen Sizilianer einen notwendigen Zentrumsvorstoß, so dass ich mich in eine passive Stellung

gedrängt sah. Heinrich hatte mittlerweile schneller als gefürchtet die Waffen strecken müßen, da er einen

Mattangriff übersehen hatte. Also 0-1 und eine leicht nachteilhafte Stellung an Brett 1 - keine guten Aussichten

also bis hier. Weitere Stellungsbeurteilung zu diesem Zeitpunkt (ca. nach 3 Stunden): Rico an Brett 3 hatte

eine angenehme Stellung mit leicht besseren Chancen , zudem rollte auf seinen Gegner langsam die Zeitnot zu.

Walters Partie war schwer zu beurteilen und würde ich daher als unklar einstufen, da sehr viele taktische Gefahren

für beide Seiten bestanden und auch hier die Zeitnot für beide Kontrahenden näher kam.

Stefans Partie ging nach dem Opfer nicht so richtig voran und ich befürchtete schon, dass sich das Opfer rächen

würde. Mathias, Michael und Claus standen alle noch total ausgeglichen. Insbesondere an Brett 8 konnte Claus schon

auf ein Remis hoffen, da sich bereits ein Abtausch fast aller Figuren in der d-Linie abzeichnete.

Wenig später konnte ich von der Ungeduldigkeit meines Gegners profitieren: Nach Abtausch der Dame war die

wichtigste Angriffsfigur vom Brett und der geplante Bauernraub funktioniert nicht, so dass ich meine passvie Stellung

wieder verlassen und mich auf das Endspiel konzentrieren konnte. Rico hatte seine Stellung kontinuierlich ausbauen

können und entschied das Spiel in gegnerischer Zeitnot schnell für sich. Also 1:1 und noch viele Möglichkeiten für

uns - Hoffnung keimte auf!

Nach einigem Kampf konnte ich mich dann ins Remis retten, womit ich ganz zufrieden war. Walters Partie sah ich

nach beiderseitigen Fehler in Zeitnot eher besser für uns. Stefan hatte nach Rückopfer der Figur durch seinen Gegner

jetzt eine leicht vorteilhafte Stellung, die aber aufgrund ungleichfarbiger Läufer wohl eher Remispotential hatte. Mathias

Partie war immer noch klar ausgeglichen, während Michaels Partie alle paar Züge zwischen gewonnen - ausgeglichen

und verloren wechselte. Claus' Partie war mittlerweile in einem Tot-Remisen Damenendspiel gelandet.

Also war einen 4:4 noch drin! Leichtes unwohlsein der gegnerischen Kibitze bestätigten mir meine Einschätzung.

Doch dann ging es rapide "den Bach runter": Zunächst stellte Claus seinen König ins Abseits, was einen sofortigen

Bauernverlust und damit langfristig auch den Verlust der Partie bedeutete, dann büßte Michael völlig unnötig in

einem total ausgeglichenen Turmendspiel einen Bauern ein und schließlich behandelte Mathias sein Leichtfiguren-

endspiel schlecht und mußte wegen Figurenverlust aufgeben. Aufgrund der feststehenden Niederlage wurden somit

die verbliebenen Partien Remis gegeben.

Tja - manchmal läuft es in der entscheidneen Phase halt nicht!

Trotzdem dürfen wir mit dem Beginn der Saison zufrieden sein. Mit 3:3 Punkten ist schließlich noch alles drin.

Von den anderen Ergebnissen fällt besonders das 4:4 von Segeberg gegen Ahrensburg ins Auge: Man sieht,

dass auch ein Favorit ser Liga es sich nicht leisten kann, nicht in Bestbesetzung anzutreten. Das kann für den

weiteren Saisonverlauf nur gut sein. Bad Schwartau, aber evtl. auch Travemünde oder Bad Oldesloe wittern

ihre Chance...

 

2. Runde (15.11.2009)  
  Heim Ergebnis

Gast

1. Lübecker SV V

2½:5½

Verein Segeberger SF I

2. Ahrensburger TSV I

3:5

SV Bad Oldesloe I

3. Möllner SV I 5:3

SV Bad Schwartau I

4. Lauenburger SV I 5:3

SC Barsbüttel I

5. Lübecker SV IV

3½:4½

TSV Travemünde I

In neuer Wirkungsstätte, im "Haus der Begegnung" der Lauenburger AWO, empfingen wir

am 15.11.2009 mit Barsbüttel unseren ersten Heimgegner der Saison. Die Papierform sprach

klar zu unseren Gunsten und so erwarteten alle einen klaren Heimsieg an diesem Sonntag.

Doch es kam leider ganz anders:

Zwar bekamen wir an Brett 8 einen Punkt kampflos geschenkt und auch die Partien von Heinrich

und nach einem Fehler mit unerlaubter Zugzurücknahme auch die Partie von Mathias standen nach

ca. 1,5 Stunden klar auf Gewinn. Doch alle anderen Partien waren noch entweder ausgeglichen

oder wie Stefans und Uwes Partie sogar leicht oder klar schlechter. Nachdem ich an Brett 1 dann

im Mittelspiel dann aber katasprophal patzte (Figureneinsteller!), wurde die Sache spannend:

Nachdem Heinrich seine Angriffspartie gewonnen hatte und wenig später auch Mathias seine Mehrfigur

in einen vollen Punkt verwandelt hatte, stand es zwar 3:1 für uns, doch die Situation an den Brettern

war wie folgt:

Rico an Brett 3 hatte im Doppelturmenspiel einen Mehrbauern, doch der Sieg war noch weit weg, da

der gegnerische Turm auf der 7.Reihe sehr aktiv stand. Wahrscheinlich wohl nur Remis.

Walters Partie an Brett 4 stand wohl klar ausgeglichen, während ich Stefans Partie als klar nachteilhaft

und Uwes Partie als verloren einstufte.

Das würde nur zum 4:4 reichen! Nachdem die Partien an Brett 3 und 4 wie befürchtet nur Remis ausgingen,

schien alles auf ein unentschieden zuzulaufen, doch Uwe konnte nach einem Fehler seiner Gegnerin eine Qualität

gewinnen, mußte aber hierzu einen Bauern geben und konnte einen weiteren Bauernverlust nicht vermeiden.

Die Partie war zwar theoretisch damit immer noch vorteilhaft für die Barsbüttlerin, aber bezieht man den bis-

herigen fehlerhaften Verlauf  der beiden mit ein, konnte man von einer unklaren Stellung sprechen.

Stefans Partie brach nun in Zeitnot völlig zusammen und wurde wie erwartet für den Gast entschieden.

Nach dem Uwe nun seine Türme aktiv ins Spiel einschalten konnte, mußten die Damen getauscht werden, um

ein matt zu verhindern. hierdurch waren zunächst die Damenflügelbauern ein Opfer seiner Türme und die Partie

kippte zu seinen Gunsten. Dennoch gab es aufgrund der eingeklemmten Stellung seines Königs immer Mattbilder,

die es zu verhindern galt. Da die Zeitnot so langsam in Sicht war, bot Uwe Remis an, was natürlich abgelehnt wurde.

Erst nach zähem Ringen konnte er seine beiden Freibauern durchbringen, ohne in Mattgefahr zu kommen.

Nur noch 4 min verblieben auf der Uhr - was für eine Partie!

Schaut man sich die anderen Ergebnisse an, so springt sofort das 5:3 von Mölln gegen Bad Schwartau ins Auge!

Das ist schon fast "sensationell" zu nennen!  Die Tabelle sieht wie folgt aus:

 

1. Verein Segeberger SF I
4 : 0
  11   41   5½:2½ 5½:2½
2. Möllner SV I
4 : 0
  10   47   5:3 5:3
3. Lauenburger SV I
3 : 1
  9   37   4:4 5:3
4. TSV Travemünde I
3 : 1
  8½   37 4:4   4½:3½
5. SV Bad Schwartau I
2 : 2
  11   46½ 3:5   8:0
6. Lübecker SV IV
2 : 2
  8   32 3½:4½   4½:3½
7. SV Bad Oldesloe I
2 : 2
  7½   42½ 2½:5½   5:3
8. Lübecker SV V
0 : 4
  6   36 2½:5½ 3½:4½  
9. SC Barsbüttel I
0 : 4
  6   32 3:5 3:5  
10. Ahrensburger TSV I
0 : 4
  3   9 0:8 3:5  

 

1. Runde (04.10.2009)  
  Heim Ergebnis Gast
1. Lübecker SV IV 4½:3½ Lübecker SV V
2. TSV Travemünde I 4-4 Lauenburger SV I
3. SC Barsbüttel I 3:5 Möllner SV I
4. SV Bad Schwartau I 8:0 Ahrensburger TSV I
5. SV Bad Oldesloe I 2½:5½ Verein Segeberger SF I

 

TSV Travemünde - Lauenburger SV verlegt auf 25.10. :

Da sich für uns kein Termin finden ließ, an dem wir mit stärkster Mannschaft hätten antreten können,

war im Vorfeld die Hoffnung nicht groß ein gutes Ergebnis erreichen zu können. Bei Ankunft

in Travemünde wurde diese Hoffnung zunächst nicht nennenswert größer, da zwar an Brett 2 aufgerückt

werden musste und auch Brett 8 etwas geschwächt war, doch andererseits der DWZ-Vorteil pro Brett

klar auf Seiten von Travemünde lag.

Nach 1 Stunde war die Lage dann jedoch schon anders:

Ich war mit allen laufenden Partien noch zufrieden. Die Stellung von Walter Rost, Mathias Groth und

Michael Reicke gefiel wir beim zuschauen schon besser für die Lauenburger und alle anderen standen

auch noch ausgeglichen. Außerdem war der Gegner von Uwe Nilius nicht erschienen, so dass wir einen

kampflosen Punkt schon hatten.

Kurze Zeit danach, in der Endphase der Eröffnung, bot der Travemünder Gegner an Brett 8 dann in leicht

besserer Stellung Remis an. Nach kurzer Beratung befand ich dann mit Claus Lindges zusammen, das Remis

anzunehmen, da in der Partie für Claus im Normalfall sicherlich kein Sieg, sondern eher ein Kampf ums Remis

drin gewesen wäre.

Heinrichs Partie, eine Italienische Partie mit Vorstoß von Schwarz am Königsflügel, wurde dann Remis gegeben.

Zwar hatte Heinrich einen Bauern mehr, doch die Stellung war eher ungemütlich, so dass die Entscheidung

wohl richtig war.

Mathias an Brett 5 hatte gegen seinen fast 300 DWZ-Punkte stärkeren Gegner eine sehr offene Stellung mit

Chancen für beide Seiten erreicht. Mir gefiel seine Stellung aufgrund seiner Turmverdopplung auf offener f-Linie

sogar besser, doch gegen so einen Gegner Remis zu machen ist auf jeden Fall ein Erfolg,  so dass er ins Remis

einwilligte.

Somit stand es 2,5:1,5 für uns und meine Einschätzung für die verbliebenen Partien war wie folgt:

Meine eigene Stellung an Brett 1 war schon leicht nachteilhaft: Durch einen Fehler im Mittelspiel büßte ich einen

Bauern ein und musste mich nun mit einem schlechteren Endspiel abfinden. Da die Bauern jedoch alle auf einem

Flügel waren, bestand noch Hoffnung auf ein Remis.

Walter an Brett 3 stand klar auf Gewinn: Mit einem vorgerückten Freibauern auf der 6. Reihe, welcher nicht

aufzuhalten war,bestand für seinen Gegner eigentlich keine Hoffnung mehr.

Stefans Stellung an Brett 4 war schwer zu beurteilen, da diese sehr geschlossen war und beide auf die Zeitnot-

phase zusteuerten. Michael an Brett 7 konnte aus seiner Stellung nicht ganz so viel machen, wie es im Mittelspiel

aussah, war aber ungefährdet, so dass ich mit keinen Schwierigkeiten rechnete.

Es sah also noch gut aus und ein 4:4 oder sogar mehr wurde ins Auge gefasst.

Doch dann wendete sich dass Blatt relativ schlagartig zu Gunsten der Travemünder:

Walters Gegner konnte nach Läuferopfer ein Dauerschach erreichen und Michael überzog seine Stellung und

verlor im Bemühen einen Angriff zu organisieren eine Figur und musste aufgeben.

Ziemlich kurz danach machte Stefan in Zeitnot einen Fehler und musste ebenfalls eine Figur geben.

Beim Stand von 3:3 und 2 schlechter stehenden Partien, von denen nur noch bei einer die Hoffnung auf Remis

bestand, war daher unser Schicksal scheinbar besiegelt, doch Stefan fand noch einige Angriffspunkte und konnte

trotz einer Figur weniger eine aktive Stellung erreichen und der Gewinn für den Travemünder war nicht gar so

einfach, zumal seine Mehrfigur keine vernünftigen Felder hatte. Im Glauben, dass mein Gegner den Sieg schon

sicherstellen würde und eine neuerliche Zeitnot nach 5,5 Stunden vor Augen, bot dieser dann überraschend Remis

an, was Stefan natürlich sofort annahm.

Somit lag also alles an mir mein schlechteres Endspiel irgendwie zu Remis zu zaubern. Viele Varianten mit

Figurenopfer gegen die verbliebenen Bauern musste mein Gegner verhindern, damit das Material am Ende

zum Gewinn reicht. Doch natürlich war die Stellung schwer zu verteidigen und ich geriet immer mehr unter

Zeitdruck. Wie sich in der nachträglichen Analyse herausstellte, kippte das Endspiel mehrfach zwischen aus-

geglichen und verloren hin und her. Doch weder fand mein Gegner den klaren Gewinnweg, noch nutze ich die

Möglichkeiten ein theoretisches Remis zu erreichen. So blieb die Spannung bis zum Schluss:

Mittlerweile hatte ich nur noch ca. 2 Min und mein Gegner etwas 5 Minuten für den Rest der Partie. Durch

langwieriges Lavieren konnte mein Gegner mich dazu zwingen eine Figur abzutauschen wodurch er einen

Freibauern erhielt. Mein verbliebener Bauer konnte jedoch auch vorgerückt werden und wurde somit ebenfalls

zum Freibauern oder bei Abtausch hätte sich mein Springer gegen den letzten Bauern opfern können.

Zunächst verpasste mein Gegner hier den Gewinn, indem er einen Bauern opferte anstatt gewinnbringend

vorzugehen. Dann schlug ich mit dem Bauern anstatt des Springers, was das Remis gesichert hätte und

kurz darauf verpasste mein Gegner dann nicht nur das gewinnbringende Schach, sondern beging ca. 3 min

vor Zeitende auch noch einen Fehler, wodurch ich zur Dame einziehen konnte und gleichzeitig seine Um-

wandlung verhinderte, womit die Stellung für mich sogar gewonnen war. Doch mit nur noch 1 min auf der

Uhr verschwendete ich keinen Gedanken mehr an einen möglichen Sieg und schlug den letzten

gegnerischen Bauern und stellte das Remis sicher.

Auch wenn am Ende sogar der Sieg möglich war, ist bei dem wechselvollen Verlauf der Begegnung das

4:4 sicher ein gerechtes Ergebnis, auch wenn der Gegner entschieden mitgeholfen hat, insbesondere mit dem

freigelassenen Brett 6.

Auf jeden Fall war dies ein guter Auftakt für unsere Mannschaft in die Saison 20009/10 und die Hoffnung auf

eine erfolgreiche Saison bleibt uns erhalten.

Ansonsten eine Runde ohne grosse Überraschung. Nur die hohe Niederlage von Ahrensburg war in der Höhe

sicher nicht erwartet worden.

 

Platz Name Punkte Brettpkt Berl. Wtg
1. SV Bad Schwartau I
2 : 0
  8   36
2. Verein Segeberger SF I
2 : 0
  5½   20½
3. Möllner SV I
2 : 0
  5   21½
4. Lübecker SV IV
2 : 0
  4½   15½
5. TSV Travemünde I
0 : 0
  0   0
6. Lauenburger SV I
0 : 0
  0   0
7. Lübecker SV V
0 : 2
  3½   20½
8. SC Barsbüttel I
0 : 2
  3   14½
9. SV Bad Oldesloe I
0 : 2
  2½   15½
10. Ahrensburger TSV I
0 : 2
  0   0